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Milchzähne: Jeder fängt mal klein an

Warum Milchzähne so heißen
In der Fachsprache heißen die ersten Zähne “dentis lactatis”, was übersetzt so viel heißt wie Milchzähne. Sie haben ebenso wie Milch eine weiße Farbe mit bläulichem Schimmer und haben auch daher ihren Namen.

Von Null auf 32
Babys werden – außer in seltenen Ausnahmefällen – ohne Zähne geboren. Sie brauchen sie ja auch noch nicht. Erst mit etwa einem halben Jahr, bricht – meist von viel Geschrei und auch Infekten begleitet – das erste Zähnchen durch. Nach und nach folgen alle weiteren Zähne. In der Regel um den dritten Geburtstag ist das Milchgebiss dann mit 20 Zähnen komplett. Das Erwachsenengebiss hingegen hat in der Regel 32 Zähne.

Milchzähne sind nicht egal
Der kindliche Kiefer ist deutlich kleiner als der eines Erwachsenen. Die Milchzähne wachsen als Platzhalter für später bleibende Zähne. Nur gesunde Milchzähne bilden ein gutes Fundament für das bleibende Gebiss. Weil sie nur so eine dünne Schmelzschicht haben, ist es wichtig, sie von Anfang an gut mit Fluorid zu schützen. Ist erst mal Karies an den Zähnen, breitet sie sich bei Kindern viel schneller aus als bei Erwachsenen.

Schlechte Milchzähne – schlechte Aussichten
Durch Infektionen, die von den Milchzähnen ausgehen, kann auch das Allgemeinbefinden der Kinder betroffen sein. Durchfälle entstehen, eine höhere Infektanfälligkeit. Entzündungen an den Wurzeln der Milchzähne können sogar dazu führen, dass sich bleibende Zähne verfärben oder missgebildet sind.

Richtig sprechen lernt man nur mit Zähnen
Wichtig sind die Milchzähne auch für eine gesunde Sprachentwicklung. Sind zum Beispiel die Frontzähne im Milchgebiss nicht mehr vorhanden, rutscht die Zunge des Kinders beim Sprechen zu weit nach vorne. Das Kind kann dadurch S- und Z-Laute nicht richtig bilden. Die ständig falsche Zungenbewegung kann zudem zu einem Fehlbiss führen. Die Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer können sich nicht mehr berühren. Ein offener Biss entsteht.

Milchzähne sind wie ein Klettergerüst
Die Backenzähne des bleibenden Gebisses hangeln sich an den Milchzähnen hoch. Fehlen die Milchzähne, wachsen sie zu weit vorne und müssen durch langwierige kieferorthopädische Behandlung an ihre richtige Position gebracht werden.

Attacke auf die Milchzähne
Hartnäckig hält sich das Gerücht, man müsse Milchzähne nicht putzen. Das Gegenteil ist der Fall. Kariesbakterien besiedeln den Mundraum des Kindes sogar schon lange, bevor der erste Zahn zu sehen ist. Nur durch die ständige Versorgung mit der für Kleinkinder und später Schulkinder angemessenen Menge Fluorid sorgt man dafür, dass der Zahnschmelz widerstandsfähig ist und die bakteriellen Angreifer nicht die Überhand gewinnen.

Zähne wachsen nicht
Zähne wachsen nicht mit. 32 Zähne, wie sie der Erwachsene hat, würden im Kindergebiss gar keinen Platz finden. Erst nach und nach wächst der Kiefer. Beim Schulkind kommen zusätzliche Backenzähne hinzu. Das Gebiss umfasst nun schon 24 Zähne. Stück um Stück machen zeitgleich die Milchzähne Platz für angemessen große Zähne, die für den Rest des Lebens halten sollen.

Säureangriff durch Dauernuckeln
Gefährlich für die “weichen” Milchzähne sind vor allem süße oder auch saure Getränke aus der Nuckelflasche. Werden die Zähne ständig mit solchen Flüssigkeiten umspült, kommt es zu Karies, der dann gerne an den Frontzähnen entsteht. Für die Kinder bedeutet es eine Tortur, den Schaden an den Zähnen zu beheben. Nicht selten kann das nur unter einer Vollnarkose geschehen. Im schlimmsten Fall können die Zähne nicht erhalten werden und müssen schon in zartem Alter gezogen werden.

Wie man richtig putzt
Putzen muss man die Milchzähne, sobald sie zu sehen sind. Am besten macht man das 2 x täglich – am besten morgens und abends – mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta. Am besten klappt das, wenn Sie Ihr Kind dazu auf den Schoß nehmen oder es sicher auf den Wickeltisch legen. Sie ziehen die Lippen nach unten bzw. oben. Dann werden die vorhandenen Frontzähne vom Zahnfleisch zum Zahn geputzt. Beziehen Sie das Kind spielerisch in das Zähneputzen mit ein singen Sie Ihrem Kind dabei ein Lied oder erzählen Sie Ihm dabei eine spannende Geschichte. So behält das Kind Freude beim Zähneputzen.

Bruxismus

Bruxismus (Zähneknirschen, Kiefergelenksknacken)

Nachts knirschen viele unbewusst mit den Zähnen.
Die Folgen können von Zahnverschleiß über Sehstörungen bis Rückenschmerzen reichen. Wir erklären, was beim Knirschen im Körper passiert und zeigen in einem Video, mit welchen Übungen Sie selbst gegen die Beschwerden angehen können.

Der Zahnarzt schaut mit Schrecken auf den Abrieb. Die Physiotherapeutin tastet zigarrendicke Verhärtungen auch in der Nackenmuskulatur. Der Ohrenarzt hört sich die Klage über einen seltsamen Tinnitus an, obwohl der Patient perfekt hört. Der Orthopäde muss sich um Probleme in dessen Schulter kümmern. Der Augenarzt prüft kuriose Einbußen beim Sehvermögen. Der Neurologe überlegt bereits den Einsatz eines Nervengiftes. Der Internist sorgt sich um suboptimale Werte bei der nächtlichen Sauerstoffversorgung. Und der Psychologe guckt tief in die Seele eines Patienten, in dessen Nächten offenbar rohe Kräfte sinnlos walten.

Acht Fälle? Nein, nur ein einziger.

Das aber macht die Sache so kompliziert. Hier hängt alles zusammen, und wie so oft in der Medizin überlagern sich die Symptome und weisen unerwartet auf andere fachärztliche Zuständigkeiten hin. Und in der Tat handelt es sich hier um ein Leiden, das schwer zu fassen und auch nicht leicht zu behandeln ist. Dabei ist es eine Volkskrankheit: Bruxismus, das Zähneknirschen. Es tritt oft als Folge oder als Ursache einer anderen Störung auf, der Cranio-mandibulären Dysfunktion (CMD). Dieses Monster auch in der Fachsprache beschreibt eine Fehlregulation der Kiefermuskulatur und -gelenke sowie des Zahnkontaktes; die kann sich in einer überspannten und verkrampften Kaumuskulatur zeigen. Die Baustellen der CMD reißt schon ihr Name auf: “cranium” ist der Schädel, “mandibula” der Unterkiefer.

Als ein Mittel zur Entlastung der Zähne und Muskulatur hat sich die Aufbissschiene erwiesen.

Schiene vom Zahnarzt
Der Dentist sieht dem Patienten, der vor allem nachts knirscht, das zerstörerische Werk rasch an. Sein Entschluss ist ökonomisch und klug: Die Zähne müssen daran gehindert werden, dass sie einander Schaden zufügen. Deshalb wird dem Patienten eine Knirscherschiene angepasst. Die trägt er nachts, und fortan sind seine Zähne geschützt. Und die Ohren des Partners oder der Partnerin im Bett ebenso. Vom Knirschen hört die Umgebung viel, sein Produzent hingegen ziemlich wenig. Es ist wie mit dem Schnarchen: Davon kriegt auch kein Schnarcher etwas mit. Hören kann jeder auch das Reiben und Knacken im Kiefergelenk. Für den Zahnarzt ist es ein weiteres Indiz, genauer zu forschen. Wie ist der Zahnstand? Fehlt da etwas? Stehen Kronen zu hoch? Wie kaut der Patient eigentlich? Bekommt er die Nahrung von der einen in die andere Ecke? Müssen wir röntgen? Es leuchtet ein, dass die Knirscherschiene symptomatisch wirkt und die Folgen für die Zähne begradigt. Ihre Rückkopplung ins Gehirn ist allerdings nicht so stark, denn der Knirscher knirscht kaum weniger, wenn er eine Schiene im Mund trägt. Er richtet indes keinen Schaden mehr an. Manche knirschen unter Stress übrigens auch tagsüber – daher der Spruch, dass sie die Zähne aufeinanderbeißen. Das sind die Leute, denen vor Schreck die Kinnlade, die “mandibula”, nicht mehr herunterfallen kann. Sie klemmt.


Kiefergelenksschmerzen

Griff in die Muskulatur
Gute Zahnärzte und gute Physiotherapeuten mit CMD-Qualifikation kommen dieser gewaltigen Wucht im Kiefer genauer auf die Spur. Sie sehen es mit eigenen Augen: wie sich der Kiefer asymmetrisch öffnet und wieder schließt. Wie er zu sperren scheint. Wie sich der Mund überhaupt nicht mehr richtig weiten will. Wie die Zähne nicht optimal übereinanderstehen. Wer jemals eine ausführliche physiotherapeutische Anamnese bei einem Patienten mit CMD-Verdacht erlebt hat, der staunt, dass selbst zurückhaltende und gesittete Patienten einen Ambulanzraum vor lauter Schmerzen zusammenschreien können. Es gibt da nämlich ein paar Schurkenhunde in der äußeren und inneren Kaumuskulatur, die schon auf leichtes Kneten hochgradig sensibel reagieren. Diese Muskeln heißen Temporalis, Masseter oder Pterygoideus; auch noch einige andere wüsste der Profi zu benennen. Der Diagnostik folgt die Therapie im besten Fall unmittelbar. Der Patient kann sich diese Muskeln nämlich selbst vornehmen und präzise massieren. Massieren Sie den Masseter! Das sollte man allerdings nur nach Anleitung, sonst knetet man falsch. Natürlich inspiziert jeder Physiotherapeut auch die Nackenmuskulatur seines CMD-Patienten, denn da geht es nicht selten ebenso verspannt zu – Kräfte von oben, die sich eine Etage tiefer fortsetzen. Wer dann allein zur Massage oder Physiotherapie läuft, der hilft kurzzeitig nur dem Nacken, aber stellt das Problem nicht ab. Es ist ja die CMD. Sie strahlt sogar in den Kopf aus. Wenn sie stark ausgeprägt ist, kennt sie kaum Gnade. Und gute Neurologen können eine CMD sogar dokumentieren, indem sie in die betroffenen Muskeln stechen und deren Aktivität im Rahmen einer Elektro-Myografie (EMG) messen.

Ansehen unter:

https://youtu.be/pRpjk7MA33U

Kiefergelenksknacken

In der Nähe des Ohres
Es zählt zu den Besonderheiten der menschlichen Anatomie, dass in gewissen Regionen manches überaus eng beieinanderliegt. Zum Beispiel das Kiefergelenk und das Ohr: Da gibt es auf wenigen Millimetern nebeneinander Nerven, Muskeln, Gewebe, Sehnen, Knochen, Blutgefäße, Röhren, Bänder, Schleimhaut – und selbstverständlich kann auch eine CMD die Umgebung kontaminieren. Es gibt nicht wenige Patienten mit Ohrenrauschen (Tinnitus), bei denen der Hörtest jungfräulich ausfällt, was den Ohrenarzt verdutzt: Tinnitus ist ja häufig mit einer Hörminderung verbunden; er gilt jedenfalls klassisch als HNO-Baustelle. In Wirklichkeit sind CMD-Patienten, die über ein Ohrengeräusch klagen, nicht gerade selten. Auch das Auge kann leiden.

Ansehen unter:

https://youtu.be/NuNISldtqck

Die Seele heilen?

Wie bei allen Krankheiten ist die Suche nach ihrem Mutterboden mühsam. Warum knirscht der Knirscher? Was erlebt er nachts? Was macht seine Seele mit? Was molestiert sie? Warum wütet sie in Unterkiefer und Zähnen, statt sonstwie auf den Tisch zu hauen? Solche Fragen überschreiten die Kompetenz des Zahnarztes und aller anderen Fachleute, sie fallen ins Aufgabengebiet der Psychotherapie. Und ausschließlich in sehr erfahrene neurologische Hände gehört Botulinumtoxin, kurz Botox. Dieses Nervengift kann die besonders renitenten Muskeln nämlich ein bisschen lähmen. Aber wer das bei sich machen lässt, bei dem muss schon nichts anderes mehr helfen.

Kieferentspannung

Zur Lockerung und Entspannung der Kiefer- und Kaumuskulatur helfen gezielte Übungen, die mehrmals am Tage durchgeführt werden sollten. Hier zeigen wir eine dieser Übungen. Weiter Tipps diesbezüglich geben wir Ihnen gerne in unserer Praxis.

Ansehen unter:

https://youtu.be/XQZ9QzQC-J4

Oder unter:

https://www.youtube.com/watch?v=fu3Al_X8w_s

Fünf Tipps für Ernährungs- und Zahnbewusste

Wer ständig seine Zähne mit süßen Softdrinks umspült oder saure Fruchtschorlen schlürft, der mutet seinen Zähnen einiges zu. Das sollten Sie beachten, wenn Ihnen gesunde Zähne wichtig sind.

Tipp 1: Zuckerkonsum kritisch refklektieren

Es fängt an mit dem morgendlichen Tee oder Kaffee: Süßen Sie ihn doch einfach mal gar nicht oder greifen Sie statt dessen zu Süßstoff. Wer sich nicht bewusst macht, wo überall Zucker drin steckt, der kann sich auch nicht bewusst gegen die klebrige Süße entscheiden.

Tipp 2: Lieber einmal richtig sündigen als dauernd ein bisschen

Was das Ergebnis auf der Waage angeht, nützt es nichts, die Tafel Schokolade über einen ganzen Tag zu verteilen. Am Ende ist sie doch ganz auf den Rippen. Für die Zähne macht es aber einen großen Unterschied, ob sie einmal eine Zuckerattacke abbekommen oder immer wieder über den Tag verteilt Zucker nachgeschoben wird. Je öfter man Zucker am Tag aufnimmt, desto schädlicher ist dies für die Zähne.

Tipp 3: Was klebt ist am schädlichsten

Mit dem Karamellbonbon klebt man sich quasi die Bakterien, die den Zucker in Säure wandeln direkt an den Zahn. Bananen, Honig, Karamell und Co. sind wegen ihres Klebefaktors weit gefährlicher als eine Tafel Schokolade.

Tipp 4: Fruchtsäfte öfter mal weglassen

In Fruchtsäften schlummert die doppelte Gefahr: Sie sind voll mit Fruchtzucker und zudem auch mit Säure. Das heißt Doppelangriff auf den Zahnschmelz. Wer gerne mal ein Glas Geschmack im Mund hat, sollte wenigstens mit Wasser nachspülen.

Tipp 5: Nach dem Fruchtsaft erst mal warten

Säure schadet dem Zahn ebenso wie Zucker. Egal ob Zitrusfrüchte, Obstsäfte oder Essig: Die darin enthaltene Säure kann den Zahnschmelz anlösen. Wer jetzt direkt zur Zahnbürste greift und schrubbt, der tut der angelösten Zahnsubstanz nichts gutes, sondern scheuert sie weg. Darum nach dem Säuregenuss lieber eine halbe Stunde warten und erst dann die Zähne putzen.

Zahnschäden: So ätzend sind Energydrinks

Erosion von Zahnschmelz ist zur Volkskrankheit geworden. Jeder Dritte leidet inzwischen daran. Schuld sind vor allem säurehaltige Getränke. Dass die grösste Gefahr in Energydrinks lauert, zeigt eine Studie von Adrian Lussi, Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin an der Uni Bern, für die er 60 Getränke auf ihre Erosionswirkung hatte wissenschaftlich untersuchen lassen.
Zwar ist Karies nach wie vor das grösste Problem, doch die Säureschäden holen auf. «Karies kann überall an den Zähnen vorkommen, aber nicht so breitflächig wie die Erosion, 
die vor allem die Kauflächen angreift», sagt Lussi.

Nicht etwa Cola ist der ärgste Feind der Zähne, wie man früher gewarnt hat. «Gegen Energydrinks ist Cola geradezu ein Schwächling», sagt Lussi. Das Schlimmste an Red Bull und Co. sei: Man trinke sie selten in einem Zug, sondern schluckweise. Mit der Folge, dass man die Zähne womöglich über Stunden in den Säuren badet.

Der Zürcher Zahnarzt Albert Gasser warnt vor dem Irrglauben, dass zuckerlose Softdrinks für die Zähne nicht so schlimm seien: «Zucker ist fatal, Säure aber eine wahre Katastrophe.» Mit üblichen Mitteln wie Fluorlack komme man dieser Art Säure nicht bei, weil der Schutz zu wenig lang halte, so Gasser. Die weitverbreitete Meinung, ein zuckerloser Kaugummi nach dem Drink beuge Schäden vor, sei ebenfalls falsch.

In seiner Studie widerlegte Adrian Lussi auch die alte Meinung, dass prinzipiell alles, was einen Säurewert (pH) von unter 5,5 habe, die Zähne schädigen könne. Joghurt etwa sei zwar sauer, doch macht das enthaltene Kalzium die Säure unwirksam. Dasselbe gilt auch für Orangensaft, wenn er mit Kalzium versetzt ist.

Es gibt kaum wirksame Mittel gegen die Zahnerosion wegen Energydrinks. Wie bei sauren Früchten ist auch hier sofortiges Zähneputzen nicht optimal. Und: «Die häufig empfohlene Wartezeit von einer halben bis zu einer Stunde genügt nicht. Der Speichel braucht bedeutend länger, um erweichte Zahnsubstanz so zu reparieren, dass sie der Zahnreinigung widerstehen kann», sagt Lussi. Er hält diese Empfehlung auch deshalb für gefährlich, «weil in diesem Fall die Zähne unter Umständen gar nicht gereinigt werden».

Der beste Freund nach einem Energydrink ist und bleibt ein grosser Schluck Wasser. Der kostet nichts und ist auch in einer langen Partynacht problemlos erhältlich.

Acht Tipps gegen Mundgeruch

Ein beherztes Lachen ist nicht immer eine Wonne für die Mitmenschen. Wenn sich bakterielle Beläge im Mund- und Rachenraum zersetzen, entsteht Mundgeruch. Den riechen die Betroffenen selbst nicht, leider aber das Gegenüber. Fachärzte geben hier Rat.
Quelle: Dr. Michael Deeg, Sprecher des Berufsverbandes deutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte; Dr. med dent Rainer Seemann, Privat Dozent Universität Bern

Wie entsteht Mundgeruch? Mundgeruch, auch Halitosis genannt, entsteht durch bakterielle Zersetzungsprozesse im Mund- oder Rachenraum, bei der methanartige Stoffe und Schwefelwasserstoffe frei werden. Diese sorgen für den unangenehmen Geruch.

Ursachen von Mundgeruch Mundgeruch hat jeder einmal in seinem Leben. Schon Erkrankungen der Nasennebenhöhlen können dazu führen, dass es unangenehm aus dem Mund riecht. Denn eitrigen Prozesse, die in den Mund- oder Nasenhöhlen stattfinden bleiben auch geruchlich der Umwelt nicht verschlossen. Fäulnisprozesse durch mangelnde Zahnhygiene, Zungenbeläge, Parodontitis, Karies oder vor sich hinfaulende Wurzelreste führen neben verschiedenen Krankheiten wie Rachen- oder gar Mandelentzündungen.
Doch es gibt Möglichkeiten, selbst etwas gegen Mundgeruch zu tun. In den meisten Fällen, so sind sich die Mediziner einig, rührt die Halitosis von mangelnder Mund- oder Zahnhygiene her.

Tipp 1:

Zähne putzen Es klingt banal, ist jedoch die Empfehlung der Fachleute Nummer eins: Nach dem Essen sollte man sich unbedingt die Zähne putzen. Anderenfalls können die Essensreste – wenn sie beginnen sich in der Mundhöhle zu zersetzen – zu den üblen Gerüchen führen, die jeder fürchtet.

Tipp 2:

Zahnzwischenräume nicht vergessen Auch die Räume zwischen den Zähnen müssen regelmäßig gereinigt werden. Gerade dort setzen sich Essensreste fest, die dort unentdeckt vor sich hin rotten. Zu einer guten Zahnhygiene gehört unbedingt Zahnseide oder ein Interdentalbürstchen.

Tipp 3:

Mundspülungen machen Antibakterielle Mundspülungen, die man in der Apotheke bekommt, helfen den Bakterien den Garaus zu machen. Sie sollten aber immer nur kurzzeitig Einsatz finden. Besonders wirksam ist nach Studien der Wirkstoff Chlorhexidin.

Tipp 4:

Desodorierende Mundspüllösungen Es gibt zwar bislang wenige Untersuchungen zur dauerhaften Wirksamkeit verschiedener Hausmittel, doch ist es einen Versuch wert: Salbeitee als Mundspüllösung soll den Geruch vermindern. Ebenso das Spülen mit Zitronen- oder Salzwasser.

Tipp 5:

Zunge reinigen Die Reinigung der Zunge führt zu einem deutlichen Rückgang flüchtiger Schwefelverbindungen im Mund. Wer das regelmäßig macht, der sorgt dauerhaft dafür, dass sich die Menge der Bakterien im Speichel senkt, die Beläge bilden. Zungenbürsten bekommt man in Drogeriemärkten und Apotheken. Allerdings sollte man vorsichtig ans Werk gehen, damit die empfindliche Zungenoberfläche nicht zu sehr gereizt wird.

Tipp 6:

Viel Trinken Wer viel trinkt, der befeuchtet die Schleimhäute besser. Wer schon einmal länger am Stück geredet hat, der kennt den Effekt, dass einem förmlich die Zunge im Gaumen kleben bleibt. Auf einer trockenen Schleimhaut bilden sich nach kurzer Zeit ammoniakhaltige Bakterien und die riechen alles andere als gut.

Tipp 7:

Tipps für Knoblauchesser und Raucher Wer gerne Knoblauch isst oder raucht, der riecht aus dem Mund. Der HNO-Fachmann empfiehlt Knoblauchessern Milch zu trinken oder Zitronenmelisse zu kauen. Beides bindet den Geruch, den das Gewürz hinterlässt.
Rauchern gibt er den Tipp, viel Kaugummi zu kauen. Allerdings wirkt das wirklich nur kurzfristig. Dauerhaft hilft es nur, das Rauchen aufzugeben.

Tipp 8:

Zum Arzt, wenn Tipps nicht fruchten. Hinter einer hartnäckigen Halitosis können jedoch auch ernsthafte Erkrankungen stecken, so zum Beispiel verschiedene Krebsarten, eine Lebererkrankung oder Diabetes. Bekommt man den Mundgeruch also selber nicht innerhalb von zwei Wochen in den Griff, ist unbedingt der Gang zum Hals-Nasen-Ohrenarzt oder zum Zahnarzt angeraten.

YouTuber zaubert Songs mit Bohrer und Sauger

Andrew Huang hat Tausende Fans. Kein Wunder. Denn der Kanadier zaubert mit allem, was ihm zwischen die Finger gerät, Kreatives für die Ohren. So macht er sich schon mal OP-Leuchte, Gummihandschuhe und Zahnarztbohrer zu eigen, um Songs wie „Can’t Feel My Face“ neu zu interpretieren.
Immer wenn er diesen Song höre, müsse er an seinen Zahnarzt bzw. sein taubes Gesicht denken, kommentiert er im Interview die Idee zur skurrilen Neuauflage des Ohrwurms. Vor dem YouTube-Star ist wirklich kein Alltagsgegenstand sicher. So verwandelt er Autoreifen, Mülleimer, Luftballons oder Schuhsohlen zu verrückten Instrumenten und erzeugt so das ganz besondere Sounderlebnis. Nachzuhören auf seinem YouTube-Channel.

Ansehen unter:

https://www.youtube.com/watch?v=9ddSq5mQhTw

Schon Babys knirschen mit den Zähnen

Zähneknirschen ist kein Phänomen des Alters. Es beginnt meist schon in frühen Kindheitstagen. Ungefähr die Hälfte aller Babys über zehn Monate ist davon betroffen, wie das Deutsche Grüne Kreuz berichtet. Die Ursache des frühen Knirschens sei bislang noch unbekannt. Zwar sei das Verhalten im Prinzip nicht beunruhigend. Langfristig allerdings könne es zu schweren Zahnschäden führen. Bei jedem zweiten Zwölfjährigen seien bereits Veränderungen im Mundraum zu erkennen, die auf derartig erhöhte Muskelbewegungen hindeuteten. Leichte Formen des Zähneknirschens führen laut Grünem Kreuz lediglich zu einer verstärkten Abnutzung der Eckzähne, stärkere Ausprägungen aber zu einer Abnutzung aller Frontzähne und im Laufe der Zeit auch der Backenzähne. Erste Hinweise könnten chronische Zahnschmerzen oder lockere Zähne sein. Auch Verspannungen im Kopf-Halsbereich sowie Gesichts- und Kopfschmerzen seien möglich.

Intensives Knirschen während der Nacht führe auch zu einer Überbeanspruchung der Kaumuskeln und des Kiefergelenks, so dass irreparable Schäden am ganzen Kausystem auftreten könnten. Als Beispiele nennen die Mediziner ein Abschleifen der Zähne bis zum Zahnbeinkörper, chronische Abnutzung des Kiefergelenks und schmerzhafte Knoten in den Kaumuskeln.

Eine ursächliche Behandlung ist nach Angaben der Experten schwierig, da oftmals psychische Belastung, Stress oder Überforderung die Auslöser seien. Damit das Knirschen keine gesundheitlichen Auswirkungen habe, sollten die Zähne eingeschliffen werden. Auch eine Knirscherschiene aus Kunststoff, die über Nacht wie eine Schutzkappe auf die Zähne gesetzt werde, mindere die Abnutzung der Zähne und schone das Kiefergelenk. Je früher die Schienentherapie einsetzte, umso eher könnten langfristige Folgen des Knirschens vermieden werden.

Mundhygiene: So werden die Zähne blitzblank

Düsseldorf (ddp). Morgens und abends Zähneputzen – das reicht nach Ansicht von Experten nicht aus, um Karies und Parodontose zu verhindern. Wer seine Beißerchen bis ins hohe Alter schön und gesund halten will, sollte sie gründlicher pflegen. Zahnseide, elektrische Zahnbürste und Spezialpflege für die Zunge – Mundhygiene-Experten haben erforscht, was Zähne wirklich brauchen.
“Für die meisten Patienten gilt nach wie vor, wer Schäden an seinen Zähnen vermeiden möchte, sollte dreimal täglich putzen”, sagt Zahnarzt Klaus-Dieter Bastendorf aus Eislingen. “Dabei ist einmal am Tag eine gründliche Zahnpflege mit Reinigung der Zahnzwischenräume wichtig, ansonsten reicht nach den Mahlzeiten eine einfache Speiserest-Entfernung.” Soweit die Theorie.
“Leider befolgen die meisten Bundesbürger diese Empfehlungen nicht, denn eine gründliche Reinigung dauert wissenschaftlich gesehen 5,4 Minuten. Doch nur 20 Prozent putzen hierzulande gerade mal maximal 2 Minuten lang die Zähne”, betont Bastendorf.
Doch die Zeit allein ist nicht alles. Auch die Methode spielt eine entscheidende Rolle. Allgemeine Regeln gibt es nicht, weil beispielsweise Menschen mit freiliegenden Zahnhälsen oder vielen Brücken andere Techniken anwenden müssen als gesunde. “Die individuelle Empfehlung kann nur nach ausführlicher Diagnose vom Zahnarzt gegeben werden”, erläutert Bastendorf.

“Zahnbürste ist kein Schrubber”
“Oberstes Gebot für jeden ist aber, nur mit leichtem Druck zu putzen, denn die Zahnbürste ist kein Schrubber”, sagt Lisa Loewenthal vom Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten. “Auch sollte niemals nur seitlich hin und her oder nur auf und ab geputzt werden, denn dadurch wird der Zahnbelag noch tiefer in die Zahnzwischenräume gepresst”, sagt die Mundhygieneexpertin.
Im Berufsalltag ist die Zahnpflege nicht immer problemlos möglich. Wer trotzdem etwas für sein Gebiss tun möchte, für den gibt es kleine Hilfsmittel. “Ein so genanntes Zahnpflegekaugummi hilft, die Speichelproduktion anzuregen. Speichel neutralisiert Säuren, die entweder von Bakterien im Mund produziert werden oder von Speiseresten stammen”, sagt Loewenthal. Doch dies darf nur die Ausnahme bleiben, denn ein Zahnpflegekaugummi kann nie die Bürste ersetzen.

Elektrische Zahnbürsten auf dem Vormarsch
Die Wahl der passenden Zahnbürste ist in den letzten Jahren besonders durch die rasante Verbreitung von elektrischen Zahnbürsten geprägt. “Mit einer elektrischen Zahnbürste legt man im Mund in der gleichen Zeit eine deutlich längere Wegstrecke zurück als mit einer Handzahnbürste, wodurch bei richtiger Anwendung ein bessere Reinigungswirkung erzielt wird”, sagt Bastendorf. “Aber auch der Umgang mit dem elektrischen Helfer sollte erlernt werden.”

Professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt das Optimum für die Zähne
Eine professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis ist immer noch die beste Vorsorge neben einer guten häuslichen Mundhygiene. Bei dieser werden die Zähne bis unter den Zahnfleischrand und in den Zahnzwischenräumen mit Spezialgeräten von Zahnstein, Konkrementen, Zahnbelägen sowie Verfärbungen entfernt. Diese Art der Vorsorge bietet den besten Schutz vor Karies und Parodontitis. Probieren Sie es aus, sie werden den Unterschied direkt danach merken und sehen.

Die häufigsten Fehler beim Zähneputzen

Wer gesunde Zähne haben will, der muss sie putzen. Doch viele wissen gar nicht, worauf es beim Putzen ankommt, welche Zahnpasta die richtige ist und wann man zur Bürste greifen sollte. Hier sind die größten Fehler bei der Zahn- und Mundpflege.

Fehler 1: Falsche Putzbewegung
Zwei Drittel der Deutschen putzen sich die Zähne so, wie sie es als Kind gelernt haben: in kreisenden Bewegungen. Das ist falsch. Die richtige Technik besteht in fegenden und rüttelnden Bewegungen, die das Zahnfleisch schonen und bakteriellen Zahnbelag optimal entfernen.
Tipp: Die beste und individuelle Anleitung bekommt man bei seinem Zahnarzt. Denn unter Umständen kann auch eine andere Technik als die Rütteltechnik die richtige sein.

Fehler 2: Putzen ohne System
Zähneputzen ist für viele Nebensache. Die wenigsten erledigen es konzentriert vor dem Spiegel. Häufigster Fehler: Es werden nur die Kauflächen geschrubbt. Der Zahn aber hat fünf Seiten – besonders in den Zahnzwischenräumen sammeln sich Essensreste und schädlicher Zahnbelag.
Tipp: Wichtig ist ein Putz-System, an das man sich immer hält. Häufig fahren Erwachsene mit der so genannten BAS-Technik am besten. Dabei wir die Zahnbürste im 45-Grad-Winkel an die Zähne angesetzt und durch kurze vibriende Bewegungen gelöster Plaque zur Zahnkrone hin ausgewischt.

Fehler 3: Putzzeit ist zu kurz
Die Deutschen putzen ihre Zähne weniger als 90 Sekunden. Das ist zu kurz, um gründlich alle bakteriellen Auflagerungen zu entfernen und die Zähne zu fluoridieren.
Tipp: Wer es nicht dreimal am Tag schafft, sich genug Zeit für seine Beißerchen zu nehmen, der sollte es mindestens einmal am Tag wirklich sehr gründlich tun. Das heißt nach dem Reinigen der Kau-, Innen- und Außenflächen mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen die Zahnzwischenräume reinigen.

Fehler 4: Putzen zur falschen Zeit
“Nach jedem Essen, Zähneputzen nicht vergessen”, das gilt nur bedingt. Denn heute weiß man, dass etwa nach dem Genuss säurehaltiger Speisen und Getränke nicht direkt geputzt werden soll. Säure weicht den Zahnschmelz auf. Wer dann direkt zur Bürste greift, kann den Schmelz abtragen oder stark schädigen.
Tipp: Nach säurehaltigen Lebensmitteln vor dem Putzen eine halbe Stunde warten. Versteckte Säuren sind in Cola light in Sportdrinks oder Mineralwässern mit Apfel- oder Zitronenzusatz. Wer alle halbe Stunde einen Schluck nimmt, sorgt dafür, dass der Zahnschmelz dauernd aufgeweicht wird.

Fehler 5: Falsche Zahnbürste
Im Dschungel der angebotenen Zahnbürsten ist es nicht leicht sich zu orientieren, aber Zeit beim Aussuchen der Bürste lohnt sich. Grundsätzlich lassen sich alle Beläge und Bakterien mit Handzahnbürsten ebenso gründlich entfernen wie mit teueren elektrischen Modellen. Es kommt nur auf die richtige Putztechnik an. Wer da unsicher ist, der sollte zur elektrischen Bürste greifen.
Tipp: Bei Handbürsten sollte auf abgerundete Kunststoffborsten geachtet werden und eine plane, gerade Oberfläche. Die Handbürste sollte jeden Monat gewechselt werden, die Bürstenköpfe bei der Elektrischen alle alle zwei bis drei Monate.

Fehler 6: Falsche Zahnpasta
Zahnpasta ist nicht gleich Zahnpasta. Es lohnt sich ein Blick auf den Inhalt der Tube. Fluorid sollte jede Zahncreme enthalten, denn es härtet die Zähne nachhaltig und schützt sie so. Zudem sollte die Pasta einen niedrigen RDA-Wert haben. Der gibt die Rauigkeit der Schleifmittel in der Zahncreme an.
Tipp: Liegt der Wert über 75 ist die Zahnsubstanz gefährdet, denn wie eine Scheuermilch bei der Badreinigung, kratzen die Schleifkörperchen an der Zahnoberfläche und verkratzen sie.

Fehler 7: Zu viel Druck beim Putzen
Auch wer zu stark mit der Bürste auf Zahnfleisch und Zähne drückt mutet seinen Beißerchen zu viel zu. Der Zahnschmelz leidet.
Tipp: Hier gilt die Faustregel: Nehmen Sie die Zahnbürste zwischen Daumen und Zeigefinger. So viel Druck wie notwendig ist sie zu halten, so viel Druck braucht man auch nur beim Putzen. Das reicht aus, um strahlend saubere Zähne zu bekommen.

Fehler 8: Sich nur auf Zahnbürste und Zahnpasta verlassen
Kaum jemand hat wohl immer Zahnbürste und Zahnpasta dabei.
Tipp: Immer lässt sich zuckerfreies Zahnpflege-Kaugummi in die Tasche stecken oder eine Flasche Mundwasser im Schreibtisch platzieren. Gerade nach dem Mittagessen oder dem Glas Fruchtsaft zwischendurch lassen sich so vor allem Säuren verdünnen und die Zähne mineralisieren.

Fehler 9: Zahnzwischenräume vergessen
Das Horrorbild für jeden Zahnarzt: Der Zahnschrubber, der wie mit einem groben Straßenbesen über die Zähne fährt und es dabei bewenden lässt. Auch die Zahnzwischenräume brauchen täglich Pflege. Hier empfehlen sich Zahnseide oder kleine Zwischenraumbürstchen.
Tipp: Wer seinen Zähnen eine extra Portion Schutz gönnen will, der kann einmal wöchentlich nach der gründlichen Reinigung zu Fluorid-Konzentraten wie Elmex Gelee oder Fluorid-Gelee von Sensodyne greifen. Sie werden einfach mit der Zahnbürste aufgetragen und härten den Zahn zusätzlich.

Fehler 10: Zungenhygiene unterschätzt
Heute zählt man zur Mundhygiene auch das Reinigen der Zunge. Hart gesottene Menschen reinigen sie nach dem Zähne putzen mit der Zahnbürste. Besser zurecht kommt man mit einer speziellen und flach gehaltenen Zungenbürste.

Tipp:
Wichtig ist dieses tägliche Prozedere, weil sich in den Vertiefungen der Zunge gerne Bakterien ansiedeln, die zu unangenehmen Mundgeruch führen.